Musical von Leslie Bricusse
Salzburger Landestheater
Premiere 07.12.2017
Pressestimmen
„John Dolittle versteht angeblich die Sprache der Tiere. Gelernt hat er das von seinem 200 Jahre alten Papagei Polynesia. Und er weiß, wenn man lieb zu den Tieren ist, sind die Tiere auch nur Menschen – und wir würden diese, die Menschen nämlich, dann wohl auch besser verstehen. Mitten im Ersten Weltkrieg schreibt Hugh Lofting seine vier Bände über Doctor Dolittle, einen Welterfolg der Weltflucht in ein unbegrenztes Utopia. Die Zeit der Geschichten: das viktorianische England um 1837. Dort belässt auch Leslie Bricusse sein berühmtes Filmmusical aus 1967. Das Ganze überführt er rund dreißig Jahre später in eine Bühnenversion, deren deutschsprachige Erstaufführung neuerlich zwanzig Jahre später am Salzburger Landestheater stattfand. Es gab Standing Ovations für die Mischung aus rührender Tierstory, Weltreise à la Jules Verne, einer etwas kratzbürstigen Liebesgeschichte und abschließender Tierschützer-Rebellion. Neuerlich hat Regisseur Andreas Gergen gekonnt sein Handwerkszeug des schwungvollen Bilderarrangeurs ausgepackt. Uwe Kröger wird in der Titelrolle als Star der Aufführung gefeiert, Pia Douwes ist nur per Stimme als Papagei Polynesia zugegen, Julia Elena Heinrich gibt resolut die Richter-Nichte Emma Fairfax, deren Liebreiz der Tierarzt bis zum Schluss negiert. Einem Publikumserfolg steht nichts im Wege.“
(Salzburger Nachrichten)
„Hochstimmung in Salzburg, das Musical Doctor Dolittle feiert mit der Inszenierung von Andreas Gergen seine deutschsprachige Erstaufführung. Da pfeift nicht nur das Schwein oder parliert die Papageiendame auf der Bühne, sondern wird gleichzeitig ein literarischer Klassiker fantasievoll zum Leben erweckt. Für das Salzburger Landestheater inszenierte Andreas Gergen ein angenehm reduziertes Musical. Sein Doctor Dolittle setzt statt auf raffinierte Technik-Sperenzchen und ausgefeilte Animationstricks lieber auf eine gelungene Portion Nostalgie. Dieser Schritt zurück sorgt für eine angenehme Entschleunigung und akzentuiert den Ursprung des Stücks. Das nostalgische Bühnenbild bildet den optimalen Rahmen: Imposante Bücherwände, gestrenge Gerichtssaal-Ergänzungen, eine je nach Tageszeit beleuchtete Hafen-Skyline, ein viktorianischer Straßenzug oder psychedelische Blumen prägen das Musicalbild, in dem sich die Darsteller*innen tummeln. Und gerade dadurch entsteht es, dieses magische Seiten-um-blätter-Moment, das vollkommene Eingesogen-Werden in eine fiktive Geschichte.“
(What I saw from the cheap seats)