VIEL LÄRM UM NICHTS
Komödie von William Shakespeare
Salzburger Landestheater
Premiere 17.03.2018
Pressestimmen
(What I saw from the cheap seats)
„Ausstatter Stefan Mayer hat einen typisch italienischen Dorfplatz entworfen: Ein plätschernder Renaissance-Brunnen, rechts und links Häuerfassaden mit winzigen Balkonen, gerade groß genug, um Klatsch und Tratsch auszutauschen. Hinten fällt der Blick auf die Strandpromenade, das Meer plätschert ruhig gegen allerlei pittoreske Felsen. Herrlich, hier würde der Zuschauer sofort einen Capuccino bestellen, hier sind die aktuellen März-Temperaturen sofort vergessen. […] Regisseur Andreas Gergen hat sich also vom fiktiven Handlungsort Messina inspirieren lassen bei dieser Italo-Schlagerrevue mit Shakespeare-Einlagen. Gesungen wird in Sizilien ja tatsächlich viel, am meisten vermutlich dort, wo es garantiert keinen Anlass dazu gibt. Gergen, eigentlich hoch talentierter Spezialist für Musicals, zeigt einen satirischen Bilderbuch-Süden, in dem es lauter Rätsel zu lösen gilt, aber wir Touristen haben ja jede Menge Zeit dafür. Witzig ist dieser Shakespeare-Abend und nach gut zwei Stunden auch schnell vorbei.“
(BR Rundfunk)
„Sophie Berner als Darstellerin der Beatrice überrascht gleich zu Beginn: Sie singt fabelhaft. Sie steht an der Rampe und schmettert den Italo-Hit „Felicità“ so frisch und virtuos, dass man diesem schnulzigen „canzone d´amore che va come un pensiero che sa di felicità“ gern zuhört, obwohl eine abgründige Liebeskomödie angesagt ist. Dem englischen Dichter erweist sie aber sogleich die Reverenz mit einigen seiner poetischen Zeilen: „Klagt, Mädchen, klagt nicht Ach und Weh, kein Mann bewahrt die Treue…“ Andreas Gergen gründet seine auf knapp zweieinhalb Stunden gestraffte Inszenierung auf die bewährte Übersetzung von Wolf Heinrichs von Baudissin, Kompagnon August Wilhelm Schlegels und Ludwig Tiecks. Dazu verwandelt er den Klassiker in ein Musical: Er setzt in die Irrfahrten zweier Liebespaare, die mehrmals lebensgefährlich werden, aber doch im Hafen der Ehe landen, italienischen Schlager als Ankerpunkte. Im Sinne Shakespeares werden Wortspiele ausgekostet.“
(Salzburger Nachrichten)